Open-Air Filmfestival im MQ
frame[o]ut – UNGEHORSAM
Eröffnung
Fr 18.07., 21.30h
Hof 8
Eintritt frei
Schlechtwetter-Location: Arena21!
Begrüßung: Martina Theininger, frame[o]ut Leiterin
Eröffnungsfilm: THE SWEET EAST
Österreich Premiere
R: Sean Price Williams | US 2023 | Spielfilm | 104min. | OF
Mit Talia Ryder, Ayo Edebiri, Jacob Elordi, Simon Rex u.a.
Langfilm Fiktion
Liliana ist 17, kommt aus South Carolina und beschließt eines Tages auszubrechen. Statt an der Klassenfahrt durch den Osten der USA weiter teilzunehmen, will sie lieber selbst entscheiden, wohin die Reise geht. Die wird sie von einer skurrilen bis lebensbedrohlichen Begegnung zur nächsten führen und am Ende zugleich verwirrter und gefestigter zurücklassen.
The Sweet East macht bereits in den ersten Minuten deutlich, dass wir es mit einem Biest von einem Film zu tun haben, in dem nahezu alles möglich scheint. Und doch verfällt er nie der Beliebigkeit – nicht zuletzt, weil der wilde Plot von einer virtuosen Inszenierung zusammengehalten wird. Was zunächst wie ein gewagtes Nischenprojekt klingt, entpuppt sich als prominent besetzter Kinofilm: Ayo Edebiri (The Bear), Jacob Elordi (Saltburn; Priscilla; Euphoria) und Simon Rex (Red Rocket) gehören ebenso zum Cast wie Talia Ryder (Never Rarely Sometimes, Always; Stephen Spielberg´s West Side Story), die die exzentrische Gruppe anführt. Gerade jetzt, mitten in Trumps zweiter Amtszeit, ist dieser Film aktueller denn je.
Sean Price Williams ist vielleicht neu am Regiestuhl, aber alles andere als ein unbeschriebenes Blatt in der Filmwelt. Als gefeierter Kameramann prägte er etwa Werke der Safdie-Brothers (Good Time, Heaven Knows What) und Alex Ross Perry (The Color Wheel, Queen of Earth, Listen Up Philip) – und steht seit Jahren für ein US-Independent-Kino mit radikaler Schlagseite. Das führt er auch als Regisseur in seinem Spielfilmdebüt The Sweet East so fort. Zuletzt zeichnete er als Kameramann für den kameratechnisch spektakulären Historienfilm Harvest von Athina Rachel Tsangari verantwortlich.
Unter dem Motto UNGEHORSAM zeigt frame[o]ut 2025 an 16 Abenden Spielfilme, Dokus und Kurzfilmprogramme, die mit außergewöhnlichen Formen heutige Sehgewohnheiten herausfordern und gleichzeitig ungehorsame Protagonist*innen zeigen. Von der Coming-of-Age Comedy bis zum Gangster-Thriller sind vermehrt Genrefilme im Programm zu finden, die mit den jeweiligen Merkmalen brechen, spielen, sie neu interpretieren oder nur Vorwand sind, um etwas ganz anderes zu erzählen. Nie verfallen sie dabei in Beliebigkeit und laden viel mehr dazu ein, sich überraschen und mitreißen zu lassen. UNGEHORSAM sein bedeutet im diesjährigen frame[o]ut Programm: eigene Wege gehen, sich gegen bestehende Systeme und Autoritäten aufzulehnen und für eine bessere gemeinsame Zukunft zu kämpfen, sich vom Gesetz abzuwenden und die Konsequenzen zu spüren, die eigene Identität zu leben oder alle Facetten der eigenen Persönlichkeit zu zeigen. Das frame[o]out Motto 2025 fordert zum cineastischen Dialog auf.